Rettung der Feuersalamander in Oberaudorf

Feuersalamander-Schild

Von der Gemeinde Oberaudorf werden derzeit im Bereich des Sudelfelds und des Brünnsteins Aufsteigehilfen und Schilder zur Rettung der Feuersalamander installiert.

Der geheimnisvolle Feuersalamander, eine der faszinierendsten Amphibienarten, ist in den Almgebieten rund um das Sudelfeld und unterhalb des Brünnsteins in Oberaudorf heimisch. Doch sein Leben in dieser malerischen Umgebung ist nicht immer ungefährlich. Dies liegt daran, dass diese kleinen Geschöpfe oft Opfer von Weidrosten oder Kanaldeckeln werden. Einmal in solchen Verstecken gefangen, haben sie keine Chance auf Rettung, es sei denn, ein aufmerksamer Wanderer eilt zur Hilfe.

Einem solchen Drama für die Feuersalamander soll nun Abhilfe geschaffen werden. Unter der Leitung von Stefanie Muehl und auf Initiative einiger Naturschutzverbände sowie der Gemeinde Oberaudorf werden derzeit 12 Aufstiegshilfen und informative Schilder in diesem Gebiet installiert. Sie dienen nicht nur den Feuersalamandern, sondern auch anderen Kleintieren wie Eidechsen, Blindschleichen und Kleinsäugern als Rettungsaustieg. Dieses Gebiet beherbergt das größte zusammenhängende Almgebiet Deutschlands und bietet vielen Kleintieren einen idealen Lebensraum.

Die Feuersalamander gelten in Bayern als gefährdet (Status 3) und stehen unter Naturschutz. Das bedeutet, dass sie nicht gefangen, verletzt oder getötet werden dürfen. Die schützenswerten Tiere verfügen über besondere Eigenschaften, die im Laufe der Geschichte zu Mythen und Fantasiegeschichten geführt haben. Zum Beispiel wurde ihnen nachgesagt, dass sie Feuer löschen könnten, aufgrund ihrer Immunität gegenüber Feuerverletzungen und ihrer Giftigkeit. Erwachsene Feuersalamander haben aufgrund ihrer Hautgifte nur wenige natürliche Feinde, und sie können bei Gefahr weißes Sekret aus Hautdrüsen am Rücken und hinter den Ohren versprühen. Dieses Sekret ist für Menschen harmlos, aber giftig für andere Tiere.

Die Feuersalamander haben auch in der Kinderliteratur einen besonderen Platz erobert und sind als „Lurchi“ in Kinderbüchern und als Maskottchen zahlreicher Kindergruppen von Feuerwehren bekannt.

Diese faszinierenden Amphibien erreichen eine Größe von 14 bis 18 cm, wobei die Weibchen oft etwas größer sind als die Männchen. Ihre schwarze Haut ist mit gelben Flecken, Bändern oder Streifen versehen, und gelegentlich weisen sie orange bis rote Muster auf. Im Jahr 2016 wurde der Feuersalamander in Deutschland zum „Lurch des Jahres“ ernannt.

Tagsüber verbergen sich Feuersalamander meist, während sie nachts auf Nahrungssuche gehen. Im Hochsommer machen sie eine Pause, um der Hitze zu entgehen, und kommen nur nach starkem Regen ans Tageslicht. Im Winter hingegen meiden sie die Kälte, indem sie sich unter Baumwurzeln, in verlassenen Mäuselöchern, Fuchsbauten oder Felsspalten verstecken.

Mit der Installation von Aufstiegshilfen und informativen Schildern zeigt die Gemeinde Oberaudorf ihr Engagement für den Schutz dieser faszinierenden Tiere und schafft eine sicherere Umgebung für die heimischen Feuersalamander.